Am Samstag den 03.09.2022 gingen laut Mainstream-Medien rund 70.000 Menschen gegen die Politik der Mitte-Rechts-Regierung auf die Straße und forderten deren Rücktritt. Der Grund: In Tschechien steigen – wie auch in Deutschland – massiv die Energiepreise aufgrund der Sanktionen gegen Russland. Hüben wie drüben schaden die Sanktionen der eigenen Bevölkerung mehr als Russland. Laut zdf.de soll eine der Forderungen "Die tschechische Republik zuerst" gewesen sein. Auf einem Spruchband war "Das Beste für die Ukrainer und zwei Pullover für uns" zu lesen.
Während zdf.de aber noch sachlich bleibt, baut Focus online und die Tagesschau schon mal vor.
Der tschechische Regierungschef Fiala sagte über die Demonstration, dass sie von „prorussischen Personen mit Nähe zu extremistischen Positionen“ organisiert wurde, welche gegen die Interessen der tschechischen Republik sind. Die Tagesschau enthält sich zwar eines Kommentares dazu, aber die Art der Berichterstattung spricht die altbekannte Sprache: Wieder die Rechten.
Laut ARD kritisierten die Demonstranten die EU und die NATO. Sieht man sich die Bilder der Tagesschau an, bekommt man leicht den Eindruck, dass es weit mehr als 70.000 Teilnehmer sind. Möglicherweise versucht man hier nur, die Zahl gering zu halten. Wobei auch 70.000 schon beachtlich wäre, besonders wenn man bedenkt, dass Tschechien rund 10 Mio. Einwohner hat. (Im Vergleich dazu würden hochgerechnet in Deutschland rund 560.000 Menschen auf die Straße gehen.)
Das Online Nachrichtenportal Nachrichten24 beschreibt die Kritik an NATO, EU und auch WHO etwas genauer. Veranstaltungsorganisator Jiri Havel soll die Regierung aufgefordert haben, sich nicht mehr der NATO, EU und WHO zu beugen, und die Interessen der Tschechen wieder im Blick zu haben. Die Proteste gegen die WHO richteten sich gegen die Coronapolitik, die ja zu einem großen Teil von der WHO beeinflusst wurde.
Nachrichten24 und erstaunlicherweise zdf.de berichten sachlich, Focus online jedoch warnt schon mal, wie auch Innenministerin Faeser, vor Protesten in Deutschland. Dort ist Folgendes zu lesen:
„Auch in Deutschland machen Parteien wie die AfD und andere Gruppierungen vom rechten Rand ebenso wie die Linkspartei mobil und rufen zu Protesten gegen die Regierungspolitik im Herbst und Winter auf. Der Verfassungsschutz sah sich jüngst dazu gezwungen, die Szene verstärkt zu beobachten.“
Ganz regierungskonform wird der Deutsche Michel schon mal vorab gewarnt. Er soll ja nicht auf die Straße gehen, denn wer das tut, ist ein Nazi. Dass Menschen, welche sich gegen die deutsche Politik und den Mainstream wenden, als Nazis betitelt werden – völlig pauschal und unabhängig davon, was sie sagen und wie sie sich verhalten – ist ja nichts Neues. Neu ist aber, dass man nun nicht mehr wartet bis was passiert und dann die Keule schwingt, sondern man schwingt sie jetzt bereits im Vorfeld. Per Mainstream wird dem braven Deutschen gleich mitgeteilt, gegen was man sich nicht zu wehren hat. Sollte man es doch in Betracht ziehen, muss klar sein, dass man ein Nazi ist und dies selbstverständlich nicht vom Demonstrationsrecht gedeckt ist.
Hier, wie auch in Prag, versuchen die Regierenden die Meinungsfreiheit auf ein und die selbe Weise zu unterdrücken. Sie interessieren sich nicht im geringsten für die Menschen und werden zur Bedrohung für das eigene Land und die Menschen, durch eine zutiefst von Ideologie gesteuerte Politik, fern von jeder Vernunft.
Bisher wurden hier keine Artikel und Meinungen über den Umgang mit dem Ukrainekrieg veröffentlicht. Dies soll eigentlich auch so bleiben. Der Grund ist, dass die militärische Lage sehr schwer zu beurteilen ist. Menschen in Not, wie es die ukrainische Bevölkerung nun mal ist, soll geholfen werden. Daher spricht nichts gegen eine übergangsweise Aufnahme von Flüchtlingen. Es kann aber nicht sein, dass aus rein ideologischen Gründen der eigenen Bevölkerung dermaßen geschadet wird. Dass Putin sein Gas auch an andere Länder verkaufen kann und so noch höhere Preise erzielt, ist offensichtlich. Man schadet so nur sich selbst und nicht Russland, welches selbstverständlich nie in die Ukraine hätten einmarschieren dürfen. Dabei stellt sich natürlich niemand die Frage, ob dies nicht vielleicht auch provoziert wurde.
Bisher stehen EU und NATO zwar noch zusammen, aber man kann an Tschechien sehen, wohin es führen kann, wenn die Interessen und Nöte der eigenen Bevölkerung völlig ignoriert werden. Wie es ausgeht, ist zwar noch offen, aber klar ist, dass die Menschen nicht bereit sind, zu hungern, zu frieren, ihr Geld zu verlieren und möglicherweise in einem Atomkrieg zu sterben, nur weil ideologisch geprägte Regierungen und Großmachtphantasien verschiedener Nationen einen Krieg geradezu erzwingen. So kann ein Konstrukt wie die EU – die ja vom Grundgedanken her gut ist – auch schneller zerfallen als man glaubt. Man darf gespannt sein, wie es weitergeht. Betet zum Herrn, dass es nicht in einer Katastrophe endet.