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Christentum und Politik in Deutschland



Hier die Antwort auf den Brief vom 14.11.2021. Man muss der EKD lassen, dass die Antwort nicht nur aus Bausteinen besteht. Ich finde aber, dass auf die eigentliche Kritik nicht eingegangen wurde. Lieber wollte man mich für das fehlende Gendern schelten. Schade ist, dass die EKD ihre Haltung nicht recht erklärt. Heißt es das so viele Pfarrer gegen das Lied sind, dass die EKD es diskutieren muss? Fraglich ist auch, ob die EKD den Stil erkannt hat. Zumindest ist das bei ihrer Genderkritik nicht ganz klar. Zudem habe ich den Eindruck, dass die evangelische Freiheit meine Meinung aber nicht aushält, zumal Christus lieben und loben nicht eine evangelische Freiheit ist, sondern die Pflicht eines jeden Christen.

Was meint ihr zu dieser Antwort? Schreibt mir und natürlich auch der EKD gerne eure Meinung.




Lieber Herr Zielinski,  

vielen Dank für Ihre E-Mail an den bundesweiten Info-Service der evangelischen Kirche.  

Evangelische Kirche lebt von ihrer Vielfalt und dem breiten Meinungsspektrum ihrer Mitglieder. Der Inhalt und die Form Ihres Schreiben haben wir aber mit leichter Irritation zur Kenntnis genommen.  

Sie sprechen nur  "liebe Brüder" an. Wir möchten Sie daher darauf hinweisen, dass der evangelischen Kirche die Vision einer gerechten Gemeinschaft aller Menschen, in der alle Getauften ihre individuellen Begabungen gleichberechtigt einbringen und entfalten können, einen hohen Stellenwert hat. In Gal 3,28 ist diese Vision entfaltet.  

Sie beziehen sich mit Ihrer Kritik vermutlich auf den Großen Zapfenstreich, der zum Ende des Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr am 13.10.2021 auf dem Platz der Republik in Berlin stattgefunden hat. Im Vorfeld gab es einen offenen Brief mehrerer Pfarrerinnen und Pfarrer aus unterschiedlichen Regionen, die sich gegen diesen Festakt ausgesprochen haben. Das ist in evangelischer Freiheit auszuhalten, spiegelt jedoch nicht die Position der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) wider, die das Wirken von Soldatinnen und Soldaten als Bürger und oft auch Christenmenschen in Uniform wertschätzen und entsprechend auch seelsorgerlich begleiten.  

Die EKD kritisiert die Soldatinnen und Soldaten nicht, die von unserem demokratisch gewählten Parlament einen militärischen Auftrag bekommen und diesen unter Einsatz von Leib und Leben erfüllen. Im Gegenteil: Mit 105 Militärseelsorger*innen steht die evangelische Kirche vor, während und nach dem Einsatz auf vielfältiger Weise an der Seite der Soldatinnen und Soldaten. Das ist uns als Kirche immens wichtig und steht für uns als EKD zu keinem Zeitpunkt in Frage. Bei der Zeremonie des Zapfenstreiches war die EKD selbstverständlich durch den zuständigen Militärbischof Dr. Felmberg vertreten.   

Wir laden Sie ein, sich dazu weiterführend zu informieren:

https://www.ekd.de/Militaerbischof-10778.htm  

Ihnen wünschen wir eine gesegnet Advents- und Weihnachtszeit.  

  Freundliche Grüße  

i.A. A. Salzbrunn  

Mitarbeiterin im Team Info-Service der evangelischen Kirche
Tel. 0800-5040602, E-Mail: info@ekd.de
facebook.com/ekd.de, twitter.com/EKD

Evangelische Kirche in Deutschland (EKD)
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Herrenhäuser Straße 12, 30419 Hannover
www.ekd.de



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