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Christentum und Politik in Deutschland







17.05.2023
von Oliver Zielinski

Vom christlichen Leben 2.5

Wie wir leben sollen – Die 10 Gebote (Gebot 6)



An dieser Stelle wollen wir nun mit dem sechsten Gebot weitermachen: dem Gebot, die Ehe nicht zu brechen. Wie im weiteren Verlauf zu erkennen sein wird – was aber auch der einfache Wortlaut des Gebotes hergibt – soll die Ehe nicht gebrochen werden. Hinter dem Gebot steckt aber deutlich mehr. Der HERR sagt an vielen Stellen, wie wichtig ihm die Ehe ist, und wie Frau und Mann miteinander umgehen sollen.


Das sechste Gebot



Du sollst nicht ehebrechen.


Die Ehe ist vom HERRN. Jeder gläubige Christ weiß das. Es ist keine Erfindung der „Neuzeit“ oder eine Form des Zusammenlebens, die dem Staat nur gerade gut gefällt. Daran sollte eigentlich kein Zweifel bestehen. Wer das aber nicht glauben will, der muss nur einen Blick in die Bibel werfen. Dort wird er das Gebot finden, um das es in diesem Artikel geht. Dann sollten zwei Dinge klar werden: Zum einen ist die Ehe sehr alt, und zum zweiten von Gott. Da müsste man meinen, dass es reicht dazu anzuhalten sich nicht zu scheiden. Leider muss aber an dieser Stelle noch über etwas gesprochen werden, wovon ich glaubte, dass es nie ein Thema sein würde: Die Abschaffung der Ehe.

Die Welt wird immer verrückter. Dies ist zwar weltweit so, aber besonders in Deutschland erkennbar. Denn alles, was gegen Gottes Wort ist, wird von Regierung, Medien und bekannten Journalisten beworben und gefeiert. Unter dem Decknamen von Toleranz und Gleichberechtigung wird versucht, alles zur Norm zu erheben, was gegen Gott ist.

In einem Artikel der Süddeutschen Zeitung von 2019 versucht uns Teresa Bücker, Journalistin und Autorin, zu erklären, warum es gut wäre, die Ehe abzuschaffen. Die Gründe sind auch hier die üblichen Verdächtigen: Die Ehe sei diskriminierend, weil andere Formen des Zusammenlebens nicht so gefördert werden wie diese. Selbst die sogenannte „Ehe für alle“ ist für sie noch nicht genug. Sie beklagt u.a.:

„Fragt man beim Gesundheitsministerium nach, warum Unverheiratete, Regenbogenfamilien, lesbische Paare und Singles bei Kinderwunschbehandlungen nicht unterstützt werden, beinhaltet die Standard-Antwort den Hinweis auf Artikel 6 des Grundgesetzes, „Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung“ ... “

Da muss man die Väter des Grundgesetzes doch wirklich loben. Sie wussten noch worauf es ankommt. Frau Bücker hingegen schlägt in die gleiche Kerbe, wie die Mainstream-Medien und die meisten Politiker: Sie glaubt, dass Paare nur heiraten, weil sie sich irgendwann am Küchentisch ausgerechnet haben, dass es steuerlich besser wäre. Sie ist der Meinung, dass jeder jeden heiraten können soll und alle die gleichen Möglichkeiten haben sollen, sei die Konstellation auch noch so widernatürlich. Besser noch: Die Ehe soll gleich abgeschafft werden. So kann jeder kommen und gehen wie er will, übernimmt keine Verantwortung, maximal für das vielleicht bereits entstandene Kind. Niemand kann sich mehr auf den anderen verlassen. Das jedenfalls wäre das Ergebnis, wenn die Ehe abgeschafft wird. Na das nenne ich mal Freiheit.

Auf politischer Ebene ist davon zwar noch nichts zu hören, aber was nicht ist, kann ja noch werden. Die meisten Mitglieder der aktuellen Regierung haben ihren Eid ohne Bibel geleistet. Die Message dahinter ist klar: “Wir können es auch ohne Gott!“ Wie weit sie es gebracht haben, kann man jetzt schon erkennen. Die Menschen werden immer ärmer, Deutschland ist wieder im Krieg und eine der führenden Industrienationen verschwindet immer mehr in die Bedeutungslosigkeit. Dazu kommt, dass sich die Obermoralisten nahezu mit jedem Land anlegen, ohne Sinn und Verstand.

Jeder Christ weiß aber, dass die Ehe von Gott kommt und ihm besonders wichtig ist. Am einfachsten erkennbar ist dies daran, dass er dieser ein Gebot widmet und damit sagt: “Wenn ihr heiratet, dann bleibt zusammen!“ Verantwortung ist ihm also wichtig. Kein loses Zusammenleben, wo jeder kommt und geht, wie es gerade passt. Hauptsache man hatte seinen Spaß. Diese Verantwortung unterstreicht er, indem er gebietet, eine Frau zu heiraten, wenn man unverheiratet bei ihr gelegen hat (2. Mose 22, 15-16). Hatte der Vater der Frau damals nicht der Ehe zugestimmt, musste dennoch der Brautpreis gezahlt werden. Ein Lotterleben war also klar nicht gewollt. Zudem sprich der HERR über die Ehe:

“Wer eine Frau gefunden hat, der hat etwas Gutes gefunden und Wohlgefallen erlangt vom HERRN.“
(Sprüche 18, 22)

Sollte das nicht schon Anreiz genug sein? Wohlgefallen vom HERR zu erlangen, ist viel mehr und wichtiger, als jeder Steuervorteil es je sein kann. Zudem frage ich mich, wie man darauf kommen kann, dass die meisten Menschen aus diesem Grund heiraten. Da ist das Scheitern vorprogrammiert. Ist das der Grund zur Hochzeit, ist es mindestens sehr wahrscheinlich, dass keiner von beiden je den HERRN gefragt hat, ob der Partner der richtige ist. Lebt man aber ohne Gott und fragt nicht was er will, so kann auch nichts Gutes herauskommen. Da rennt man dann gleich bei dem kleinsten Makel oder der nichtigsten Meinungsverschiedenheit davon.

So ist es auch nicht verwunderlich, dass Jesus die Wichtigkeit der Ehe und das Verantwortungsbewusstsein für beide unterstreicht. In Matthäus 5,27-28 sagt er:

“Ihr habt gehört, dass gesagt ist: Du sollst nicht ehebrechen. Ich aber sage euch: Wer eine Frau ansieht, sie zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen.“

Jesus kennt doch den Feind dieser Welt. Der Widersacher will alles vernichten. Er möchte erreichen, dass kein Mensch den Weg zu Gott findet. Da kommt ihm eine hübsche Frau gerade recht, denn es gibt viele von ihnen. Jesus will hier das Übel an der Wurzel packen. Viele Menschen sind anscheinend der Meinung, dass es gar nicht schlimm ist, einer schönen Frau hinterher zu sehen. Davor soll man sich aber hüten, denn der Ehebruch fängt so an. Dabei macht die Ehe ja viel mehr aus, als dass sich beide gefallen. Haben sich diejenigen gefunden, welche der HERR füreinander bestimmt hat, wird man es merken. Man mag sich gegenseitig attraktiv finden, aber man wird schnell merken, dass die Verbindung auf mehr beruht. Diese Menschen sind vom HERRN zusammengefügt. Wer aber ist der Mensch, dass er das scheidet, was der HERR zusammengefügt hat? Da kommt dann der Widersacher und stellt eine andere Frau oder einen anderen Mann vor Augen. Die vermeintlich bessere Partie. Jesus sagt ganz klar:

“Sieh da nicht hin. Sie ist schön, aber sie ist nicht dein.“ Lässt du dich auf sie ein, gibst du den Widersacher Raum und lädst große Schuld auf dich.

Die Verbindung durch die Ehe ist aber noch tiefgehender. Nicht nur Paulus, aber er besonders, warnt vor Unzucht. Da den meisten Menschen die völlige Enthaltsamkeit nicht gegeben ist, soll der Mensch heiraten, um Unzucht zu vermeiden. Zudem hat heiraten die Frau in der damaligen Zeit finanziell abgesichert. Heutzutage ist das zwar von geringerer Bedeutung, aber dennoch sind beide gegeneinander abgesichert. Wer die Ehe schon mit einem Ehevertrag beginnt, zeigt ja gleich, dass das nötige Vertrauen nicht da ist oder man sich selbst der Sache nicht sicher ist. Dann sollte man es lieber lassen. Ganz im Gegenteil zu dem, was Gegner des Christentum gerne behaupten, wurde die Frau nicht unterdrückt. Der Mann hat zwar ggf. das letzte Wort, aber es heißt auch:

“Die Frau verfügt nicht über ihren Leib, sondern der Mann. Ebenso verfügt der Mann nicht über seinen Leib, sondern die Frau.“
(1.Korinther 7, 4)

und

“Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat und hat sich selbst für sie dahingegeben ...“
(Epheser 5, 25)

Wenn nun die Frau dem Mann und der Mann der Frau gehört, kann es keine Unterdrückung sein. Wem das nicht reicht, dem hält Gott noch die o.g. Stelle in Epheser 5 vor. Er fordert, dass die Männer ihre Frauen lieben sollen, wie Christus die Gemeinde geliebt hat. Christus hat die Gemeinde so geliebt, dass er für sie ans Kreuz ging. Wenn also ein Mann das Gebot befolgt, kann er seine Frau nicht unterdrücken, nein, er ist sogar bereit für sie zu sterben. Ich bin mir nicht so sicher, ob das wirklich jeder tun würde. Wenn es aber schon in der Ehe fast nicht möglich ist, um wie viel weniger in einer losen Verbindung.

Wer nun dem entgegenhalten will, dass es aber oft nicht so gehandhabt wurde, dem kann man nur sagen: „Wer bist du, Mensch, dass du die Ehe abschaffen willst, weil du dich nicht an das hältst, was Gott sagt?“ Denn wenn der Mensch Gottes Willen nicht tut, ist doch nicht sein Wille falsch.

So kann man abschließend sagen, dass der HERR die Ehe gerne sieht und haben will. Es gibt nur einen geringen Kreis an Menschen, welche davon ausgenommen sind. Was er aber gar nicht will, ist Unzucht, vor welcher die Ehe schützt. Ist sie geschlossen, darf sie nicht geschieden werden, außer wegen Hurerei, wie Jesus ja auch sagt. Wer Hurerei begeht, hat die Ehe ja bereits gebrochen. Wenn der andere sich dann scheiden lässt, beleibt er schuldlos. Was Gott also will, ist Ordnung.

Der Artikel der SZ schließt folgendermaßen:

„Teresa Bücker, 35, ist Mutter einer vierjährigen Tochter. Sie trat im Sommer 2019 als Chefredakteurin des feministischen Online-Magazins Edition F ab, um sich, wie sie es sagt, erst mal wieder zu sortieren. Für uns sortiert sie derweil die Welt.“

Man kann ihr nur wünschen, dass sie bei ihrer Selbstsortierung wieder zur Ordnung gefunden hat. Würde sie mit dieser Geisteshaltung die Welt sortieren, wäre selbst der Begriff Chaos beleidigt.