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Christentum und Politik in Deutschland







12.02.2023
von Oliver Zielinski

Vom christlichen Leben 2.1

Wie wir leben sollen – Die 10 Gebote (Gebot 1-2)





Am 02.11.2022 bin ich der Frage nachgegangen, warum Christen leiden müssen. Wie angekündigt will ich nun der Frage nachgehen, wie wir leben sollen. Um diese Frage zu beantworten, reicht es nicht, auf ein oder zwei Aussagen zu verweisen. Die wichtigsten Aussagen – es gibt aber noch viele andere - findet man aber im Folgenden:

1. Die 10 Gebote

2. Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst

3. Sammelt euch keine Schätze

4. Machet zu Jüngern alle Völker

5. Zu Gott und Jesus bekennen


In diesen Aussagen, Geboten und Aufträgen findet man alles was man braucht, um der Frage – wie man leben soll – nachzugehen, auch wenn die Liste keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Aufgrund seiner Länge, wird sich dieser Artikel nur mit Punkt eins befassen.


1. Die 10 Gebote


Im zweiten Buch Mose (Exodus) hat der HERR seinem Volk die 10 Gebote gegeben. Diese Gebote, von Jesus erneut bestätigt, geben uns die Grundlage für ein christliches Leben. Diese lauten:


1. Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt habe. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist: Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die Missetat der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Glied an den Kindern derer, die mich hassen, aber Barmherzigkeit erweist an vielen Tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten.


2. Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.


3. Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligst. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun, auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, dein Vieh, auch nicht dein Fremdling, der in deiner Stadt lebt. Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tage. Darum segnete der HERR den Sabbattag und heiligte ihn.


4. Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass du lange lebest in dem Lande, das dir der HERR, dein Gott, geben wird.


5. Du sollst nicht töten.


6. Du sollst nicht ehebrechen.


7. Du sollst nicht stehlen.


8. Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.


9. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.


10. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau, Knecht, Magd, Rind, Esel noch alles, was dein Nächster hat.




Das erste Gebot


Mit diesem Gebot gebietet Gott, dass wir keinen Gott haben dürfen, außer ihn. Wir sollen uns von nichts und niemand etwas erhoffen, noch erbitten. Nur ihm allein trauen, auf ihn bauen, an ihn glauben und nur ihn anbeten.

Wer mit offenen Augen durch die Welt geht, wird schnell erkennen, dass viele Menschen an diesem Gebot scheitern. Wie auch schon zu Martin Luthers Zeiten geben viele Leute nichts auf dieses Gebot. Sie hängen ihr Herz und ihre Hoffnung an das, wohin ihr Herz sie treibt. Sie erkennen nicht, dass sie doch einem dienen. So ist es bei ihnen der Götze Mammon, Geld, Ansehen, Macht, Einfluss oder ähnliches. Wer sein Herz beispielsweise an sein Geld und Gut hängt, dessen Götze ist der Mammon. Wie viele hat es schon gegeben, die sich auf ihr Geld verlassen haben, es beispielsweise durch einen Börsencrash verloren haben und sich dann aus dem Fenster gestürzt haben? Aber auch wer sein Gut bis ans Ende seines Leben erhält, hat am Ende nichts. Er kann es nicht mitnehmen und den HERRN auch nicht damit beeindrucken. Er hat sich auf das lautere Nichts verlassen. Und weil er Gott nicht wollte, wird er seine Schuld selber tragen. Ebenso wer sich auf Einfluss und Macht verlässt. Er mag gute Tage haben, aber nützen tun sie ihm nichts. Dieser Götze kann ihn vor dem Zorn Gottes nicht bewahren und nicht helfen.

Wer sich auf die Heiligen oder gar den Teufel verlässt, wird verdammt. Man soll allein Gott anbeten. Nicht die Heiligen, so ehrenvoll auch manche gelebt haben mögen. Genauso auch der Widersacher selbst: Wer sich auf ihn verlässt, geht verloren. Er ist der Feind Gottes. Er ist derjenige, der die Sünde in die Welt brachte, der Adam und Eva zur Ursünde verführt hat.

Verlässt man sich aber auf Gott, so braucht man sich nicht zu fürchten. Wie Jesus zu seinen Jüngern sagte: „Und er sprach zu ihnen: So oft ich euch ausgesandt habe ohne Beutel, ohne Tasche und ohne Schuhe, habt ihr auch je Mangel gehabt? “ (Lukas 22 35)

Ob Corona, Ukraine-Krieg oder was uns auch immer trifft. Wir müssen und nicht fürchten. Was wir brauchen, werden wir immer haben. Es mag uns ein Unglück treffen, aber wir werden daran nicht zugrunde gehen, sondern können uns freuen. Das ungeteilte Vertrauen auf Gott hilft aus jeder Not und verheißt das ewige Leben, dass auch der Tod, wann immer er kommt, ein Gewinn ist.

Ihm allein zu vertrauen hat er so streng geboten, dass er seinen Zorn bis ins dritte oder vierte Glied androht bei denen, die ihn hassen, aber seine Barmherzigkeit, Gnade und Hilfe an viele Tausende bei denen, die ihn lieben.

Wie wichtig dem HERRN dieses Gebot ist, ist vielfach bewiesen. Wie oft allein sind die Juden von seinem Weg abgewichen und wie viele mussten dann sterben? Salomo ist bekannt als einer der weisesten und größten Könige, dennoch leitete er den Untergang des jüdischen Landes ein. Er war ein großer Mann Gottes, doch trotz des Verbotes ließ er sich auf fremdländische Frauen ein, diese brachten den Götzendienst nach Israel und das Reich wurde nach seinem Tod geteilt.

Daran erkennt man leicht, wie man leben soll. Man soll Gott alleine vertrauen und auf nichts und niemand sonst hoffen. Das ist die Grundlage.



Das zweite Gebot


In diesem Gebot wird uns gezeigt, wie groß und heilig Gott ist. Weil der HERR aber so groß und über alles und jeden ist, will er, dass sein Name nicht unnütz gebraucht wird. Das heißt nicht, dass sein Name nicht in rechter Weise gebraucht werden darf. So sprechen wir seinen Namen ja im Gebet und im Glaubensbekenntnis aus, was ein rechter Gebrauch ist. Eines der wichtigsten, wenn nicht die wichtigste Aufgabe im Reich Gottes ist das Gebet. In diesem sprechen wir Gott an und sprechen mit ihm.

Der Missbrauch aber ist streng verboten. Aber auch hier ist zu erkennen, dass die meisten Menschen nicht viel drum geben. Wie schnell wird – mehr oder weniger ernst gemeint – ein Schwur gesprochen, und das im Namen des HERRN. Ohne es zu wissen, weil man sich um sein Wort nicht schert, hat man seinen Namen missbraucht. Noch schlimmer sind aber die, welche es wissen und mit dem Schwur auf seinen Namen Sünde verbergen wollen. Sie lügen, betrügen und missbrauchen dazu noch seinen Namen, als wäre daran nichts gelegen.

Genauso auch die sinnlosen Aussagen. Da ist jemandem beispielsweise etwas Schlimmes passiert, dieser erzählt es jemand anderem, und dieser wiederum steht nur erschrocken daneben und kommentiert das mit „oh Gott“, „oh je“ (je bezieht sich hier auf Jesus) oder Ähnlichem. Dabei wird der Name des HERRN ganz leichtfertig und völlig unnütz ausgesprochen und missbraucht.

Auch hier will Gott erkennen lassen, dass man es nicht für einen Scherz halten darf und setzt eine Drohung dazu: „... denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.“

Daran ist erkennbar wie wichtig es ihm ist. Wir sollen seinen Namen recht gebrauchen, indem wir beten, denn wir sollen anhalten am Gebet, also ständig beten, nicht nachlassen, und so seinen Namen gebrauchen. Aber wer seinen Namen missbraucht, muss mit Strafe und Leid rechnen.

Um dem vorzubeugen – da weist auch Martin Luther stark drauf hin – muss man es den Kindern von klein auf beibringen. Denn der Missbrauch ist so im Volksmund angekommen, dass die meisten Menschen schon völlig abgestumpft sind. Sie merken den Missbrauch selbst nicht mehr. So mancher gebraucht den Namen unnütz, in jedem zweiten Satz, merkt es nicht und gibt auch nichts dran.

So erkennt man wieder leicht, wie man leben soll. Seinen Namen gebrauchen, aber nicht missbrauchen.