Seit Jahren sinkt die Zahl der Kirchenmitglieder sowohl in der evangelischen als auch in der katholischen Kirche. Während die EKD noch ratlos nach den Ursachen sucht, hat Welt Chefredakteur Ulf Oliver Poschardt – oben im Welt Interview – das Rätsel kurz und knackig gelöst. Er hat damit bestätigt, was CPD-Infos u.a. hier am 01.12.2022 über dieEKD-Synode geschrieben hat. Genauso wie wir kann er keinen Unterschied zwischen der EKD, den Grünen und den Mainstream-Medien erkennen.
Wie sehr sich die evangelische Kirche an grüner Politik beteiligt, hat kürzlich die St. Thomas Kirche in Berlin unter Beweis gestellt. Wie die BZ am 19.04.2023 berichtete, hat die Kirche ihre Räumlichkeiten der sog. „Letzten Generation“ zur Verfügung gestellt. Diese konnten in deren Räumen ihre Pressekonferenz samt ideologisch korrektem Tofu-Frühstück abhalten und den Startschuss zu neuen Blockaden setzen. Die Begründung war die altbekannte:
„Wir teilen die Ziele der Letzten Generation, nicht aber die Mittel.“
Dass bei diesen – angeblich unerwünschten – Mitteln jedes Mal Menschenleben gefährdet werden, scheint die Kirchenvertreter wohl wenig zu interessieren. Andernfalls wäre wohl zu erwarten, dass die Kirche versucht Einfluss auf deren Mittel zu nehmen. Davon war aber bisher nie die Rede.
Wie sehr die Kirche aber von ihrem Auftrag – das Wort Gottes zu verbreiten – entfernt ist, fasst Superintendent Bertold Höcker in einem Interview mit Domradio.de zusammen. Auf die Frage, warum die „Letzte Generation“ an die Kirche herangetreten ist, antwortete Höcker:
„Ganz einfach: Weil wir die Ziele der "Letzten Generation" eins zu eins teilen. Die Bewahrung der Schöpfung ist uns als biblischer Auftrag als Kirche anvertraut. Und das ist letztendlich auch das, was die "Letzte Generation" will.“
Die Antwort, wie auch das gesamte Interview, erwecken den Eindruck, dass die Kirche dies als wichtigste Aufgabe ansieht. Dabei ist in der Bibel eineindeutig erkennbar, dass es die wichtigste Aufgabe der Kirche ist, das Wort des Herrn zu verbreiten. Der Planet ist der Menschheit anvertraut – deshalb sollen wir mit ihm auch vernünftig umgehen – aber des Herrn Wort ist es auch. Die Verbreitung desselben ist der zentrale Auftrag. Das geht aus der gesamten Schrift und der direkten Beauftragung Jesu hervor. Das, was die St. Thomas Kirche aber hier tut, ist genau das was die Synode 2022 gefordert hat. Auch da war fast nur vom Klimaschutz und dem Krieg in der Ukraine die Rede. Alles natürlich politisch korrekt. Auch dort hatte die „Letzte Generation“ schon ihre Bühne bekommen.
Jesus bezeichnet sich immer wieder als den guten Hirten, was er auch ist. Er hat schon damals die religiösen Führer davor gewarnt, die Schafe in die Irre zu leiten. Genauso wie damals kümmert sich ein großer, wahrscheinlich der größte Teil, dieser Schäfer um alles mögliche, aber nicht um ihre Aufgabe. So werden die Schafe in die Irre geleitet. Der Widersacher hat dann leichtes Spiel. Wenn sich die Herde nicht auf die stellvertretenden Hirten verlassen kann, kann sie den Weg zum Wort nicht finden. So muss sich niemand wundern, wenn die Menschen nicht glauben, den Weg auch nicht finden können, denn wo kein Prediger, da auch keine Predigt.
Wenn es so weitergeht, werden die großen Kirchen wohl immer mehr an Bedeutung verlieren.