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Christentum und Politik in Deutschland







16.05.2022
von Oliver Zielinski

Abkehr vom reformatorischen Erbe

Der Irrweg der evangelischen Kirche



„Was meint ihr aber hierzu? Ein Mensch hatte zwei Söhne, und er trat hin zu dem ersten und sprach: Mein Sohn, geh heute hin, arbeite im Weinberg! Der aber antwortete und sprach: Ich will nicht. Danach aber gereute es ihn, und er ging hin. Und er trat hin zu dem zweiten und sprach ebenso. Der aber antwortete und sprach: Ich gehe, Herr; und er ging nicht. Wer von den beiden hat den Willen des Vaters getan? Sie sagen: Der erste. Jesus spricht zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch, dass die Zöllner und die Huren euch vorangehen in das Reich Gottes.“ (Die Bibel Matthäus 21, 28 -31)



Dieses Gleichnis von den zwei Söhnen sprach Jesus zu den Pharisäern und zeigte ihnen, dass nur wer glaubt und den Willen des Vaters tut, in sein Reich kommt. Wer dies nur vorgibt, kommt nicht in das Reich Gottes.

An wen man glauben soll und wie man in das Reich Gottes kommt, sagt er so:

„Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Johannes 14:6 )

Jedem Christen muss klar sein, und es ist auch im Wort Gottes eindeutig gesagt, dass man nur durch den Glauben an Christus gerettet werden kann. Alle anderen Wege und Lehren sind Irrlehren. Vor diesen hat Paulus auch immer wieder gewarnt.

Der Volksmund sagt: Ein offener Feind ist besser als ein falscher Freund. Sowohl das Gleichnis der zwei Söhne als auch der Volksmund beschreiben den Zustand der evangelischen Kirche sehr gut. Sie sollten es besser wissen, aber verkünden doch falsch. Glücklicherweise gibt es einzelne Pfarrer, wie z.B. Olaf Latzel, die das Wort Gottes noch recht verkündigen. Die EKD distanziert sich vollkommen von Martin Luther, der sein Leben riskiert hat und das Wort recht gepredigt hat.

Im Impulspapier der Konferenz für Islamfragen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) von 2016 wird versucht, die Ablehnung des islamischen Glauben – i.d.R. Türken oder Mohammedaner genannt – durch Martin Luther durch historische Ereignisse zu erklären. Man tut so, als sei der Islam ein anderer Weg ins Himmelreich, aber durch die Gefahr der Türken – diese standen damals kurz vor Wien – hat Luther dies nicht erkennen wollen und diese nur schlecht gemacht. Man scheint zu glauben, dass Martin Luther den Islam eher als Alternative gesehen hätte, wenn keine Gefahr von den Türken ausgegangen wäre und ein friedliches Verhältnis bestanden hätte. Dabei hat Luther die wesentlichen Unterschiede kritisiert. Wie oben beschrieben, ist der einzige Weg der durch Jesus. Wer etwas anderes behauptet ist ein Lügner. Das geht auch aus der heiligen Schrift klar hervor. Luther hat diese Irrlehren, vor denen schon in der Bibel gewarnt wird, eindeutig benannt. Die reformatorischen Einsichten waren ganz klar folgende:

solus Christus – allein Christus, sola gratia – allein aus Gnade, solo verbo – allein im Wort, sola scriptura – allein aufgrund der Schrift und sola fide – allein durch den Glauben

Aber gerade diese Grundsätze, welche ja völlig richtig sind und aus der heiligen Schrift klar hervorgehen, versucht die EKD zu negieren. Besonders solus Christus und sola scriptura scheinen ihr ein Dorn im Auge zu sein.

sola scriptura: Die Heilsbotschaft kommt allein aus der Bibel und bedarf keiner Ergänzung. Damit wird klargestellt, dass alle Lehren, welche der Bibel widersprechen, falsch sind. Damit bekennen die Reformatoren, dass die Bibel das Wort Gottes ist.

Fast schon selbstverständlich hat die EKD damit ein Problem. Denn wenn man im Sinne des Dialogs – welcher gut ist, wenn es darum geht, in Frieden miteinander zu leben – den Islam als einen anderen Weg zu Gott darstellen will, kann man dies nicht mehr glauben. Daher findet sich im Impulspapier folgendes Zitat:

„Eine Übertragung der reformatorischen Positionierungen und Abgrenzungen in die Gegenwart ist nicht ohne Weiteres möglich und erfordert besondere Sorgfalt. Die Unterscheidung zwischen Schrift und Tradition, die im sola scriptura vollzogen wurde, ist heute durch die Erkenntnis zu korrigieren, dass die Entstehung biblischer Texte selbst schon das Ergebnis eines Traditionsvorganges ist. So können die biblischen Texte auch nicht im gleichen Sinne wie von den Reformatoren vorgestellt als unmittelbares »Wort Gottes« verstanden werden.“

Hier wird wortreich versucht, das Wort Gottes als Menschenwerk abzuwerten. Ist es aber nicht Gottes Wort, sondern menschlichem Ursprungs, kann es genauso fehlerhaft sein, wie jedes andere religiöse Buch. Es kann stimmen, muss aber nicht. Vielleicht liegt auch der Koran richtig? So sieht die EKD anscheinend das Wort Gottes.

Paulus sagt zu Recht: „Da sie sich für Weise hielten, sind sie zu Narren geworden ...“ (Römer 1:22)

solus Christus: Jesus ist der alleinige Heilsmittler. Wie er auch selber sagt in Johannes 14:6. Diese Worte Jesu, welcher der Bibel nach Gottes Sohn und Gott selbst ist, sind eindeutig. Wer also das Wort Gottes recht verkündigen will, kann nichts anderes sagen.

Das Impulspapier sagt dazu folgendes:

„In ähnlicher Weise stellt sich auch im Blick auf das solus Christus die Frage, wie die darin zum Ausdruck gebrachte Exklusivität Jesu Christi in einer religiös pluralen Gesellschaft so bekannt werden kann, dass sie im Dialog nicht als anmaßend oder überheblich wahrgenommen wird. Im EKD-Text »Rechtfertigung und Freiheit« heißt es dazu: »Die Herausforderung besteht darin, von Christus zu sprechen, aber so, dass dabei nicht der Glaube des anderen abgewertet oder für unwahr erklärt wird.«“

Ich stelle mir hier die Frage, wie die EKD dem Auftrag Christi gerecht werden will? Er sagt ganz klar:

„Machet zu Jüngern alle Völker!“

Wer die Worte Jesu als wahr erkennt, kann nur feststellen, dass alle anderen sog. Religionen unwahr sind. Wer seine Worte ernst nimmt, der erkennt, dass wir andere nicht deshalb zu Jüngern, also Christen, machen sollen, um sie zu unterwerfen, sondern um sie zu retten. Kannst du aber jemanden retten und tust es nicht, wird Gott sein Blut von dir fordern (Hesekiel 3:18).

Wie soll man denn dann die Aussage der EKD verstehen, wenn sie sagen, dass die Exklusivität Jesu nicht anmaßend oder überheblich klingen darf? Was richtig ist, ist richtig. Will ich den anderen retten, muss ich das bekennen, fest dazu stehen, und so versuchen, dem anderen den Weg zu weisen. Was sagt denn die Bibel zur Anstößigkeit? Sie sagt:

"Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden.“ (Matthäus 21:42)

Natürlich soll man nicht überheblich sein. Man muss aber klar bekennen, dass Jesus dieser Eckstein ist, an den man glauben muss, wenn man gerettet werden will. Somit ist jeder andere Glaube unwahr, auch wenn es den anderen verletzt. Wie kann man sagen, dass der Islam nicht unwahr ist, der Jesus nicht als Sohn Gottes anerkennt, und behaupten, selbst Christ zu sein. Als Christ muss man aber Christus als Sohn Gottes anerkennen und als Gott selbst. Die EKD scheint der Meinung zu sein, die Anhänger des Islam aus Respekt in ihrem Irrglauben noch bestärken zu müssen. Sie scheinen nicht mehr zu wissen, dass das Blut der Menschen dann von ihnen gefordert wird. Sie nehmen die Aufgabe nicht ernst. Sie lassen alle Nichtchristen im Namen der Toleranz in die Irre gehen. Sie schlagen damit nicht nur denen die Tür zu, welche sonst den Weg zum Heil finden würden, sie machen sich auch selbst unglaubwürdig. Denn welcher überzeugte Moslem soll diese Aussagen und die Vertreter der christlichen Kirchen ernst nehmen, wenn sie etwas anderes predigen, als es in der Bibel steht? Die Moslems sagen dann zu Recht:

Wie sollen wir euch glauben, wenn ihr eurer eigenen Schrift nicht glaubt? Wie sollen wir Jesus annehmen, wenn ihr es selbst nicht tut?

Mir ist nicht ganz klar, was die EKD hier versucht. Will sie einen Einheitsglauben schaffen, dem dann alle angehören sollen? Im Sinne der Toleranz will man Gemeinsamkeiten finden. Was soll aber das Ziel sein? Es mag Gemeinsamkeiten geben. Will man sich dann auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen?

Jeder aufmerksame Beobachter wird erkennen, dass es dazu nie kommen wird. Gerade die Moslems stehen zu ihrem Glauben. Auch heute noch sind gerade Moslems bereit, für ihren Glauben zu sterben. Wenn die EKD diese Menschen retten will, bleibt nichts anderes, als ihnen zu sagen, wie es ist. Natürlich soll man mit ihnen freundlich umgehen. Das ist eine Selbstverständlichkeit.

Wie sollen sie aber andere überzeugen, wenn sie selbst nicht mehr wissen, was sie glauben? Wenn ich mir das alles ansehe, kann ich nur zu dem Schluss kommen, dass der Widersacher seine Finger im Spiel hat. Bei der Konferenz für Islamfragen, genauso wie beim daraus entstandenen Impulspapier, hat der Widersacher die Teilnehmer beeinflusst.

Wer sich genauer informieren will, was die EKD geschrieben hat, der lese gerne hier und hier.