Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.
Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.
„Während sie zum Volk redeten, traten zu ihnen die Priester und der Hauptmann der Tempelwache und die Sadduzäer, die verdross, dass sie das Volk lehrten und verkündigten in Jesus die Auferstehung von den Toten. Und sie legten Hand an sie und setzten sie gefangen bis zum Morgen; denn es war schon Abend.“
(Apostelgeschichte 4, 1 - 3)
Diesem Geschehen – die Verhaftung von Petrus und Johannes – ging voraus, dass sie durch Jesu Kraft einen Lahmen geheilt hatten, der seit Jahren täglich am Eingang des Tempels gebettelt hatte. Wer die Apostelgeschichte kennt, der weiß, wie das Ganze ausgeht. Die Obersten religiösen Führer der damaligen Zeit hätten die beiden am liebsten beseitigt, wie sie es mit Jesus auch schon getan haben. Es haben aber zu viele Menschen gesehen, wie der ehemals Lahme geheilt wurde. Sie fürchteten einen Aufruhr und ließen Petrus und Johannes gehen, aber nicht ohne sie zu bedrohen, denn sie wollten verhindern, dass das Evangelium weiter gepredigt wird.
Wenn ich mir die damaligen Ereignisse vor Augen führe und mir dann manche Berichte über Christenverfolgung ansehe, muss ich feststellen, dass sich in den letzten etwa 2.000 Jahren nichts geändert hat. Christus kam in die Welt, um das Heil zu verkünden. Er hat in seinem irdischen Dasein nie etwas Unrechtes getan, aber viele Kranke geheilt und Tote auferweckt. Statt ihn als den verheißenen Messias anzuerkennen, der er war und ihm zu folgen, wurde er verfolgt und schließlich gekreuzigt. Die Führer des jüdischen Volkes wollten ihn einfach nicht anerkennen, obwohl es doch gerade für die Schriftgelehrten offensichtlich gewesen sein muss, dass er der Messias war. Zudem gab es auch keinen Grund, ihn zu töten.
Genauso aber, wie er verfolgt wurde, müssen auch wir mit Verfolgung rechnen. Wer nicht in die Verdammnis gehen will, muss Christus in allem folgen, eben auch im Leiden, denn so hat er es vorhergesagt.
„Hütet euch aber vor den Menschen; denn sie werden euch den Gerichten überantworten und werden euch geißeln in ihren Synagogen. Und man wird euch vor Statthalter und Könige führen um meinetwillen, ihnen und den Heiden zum Zeugnis.“
(Matthäus 10, 17 - 18)
Diese Vorhersage ist Vorbereitung und Trost zugleich. Sie sagt uns, was auf uns zukommen kann und stellt eine Art Gradmesser da. Nicht, dass jeder echte Christ zwingend Verfolgung leidet, aber dass dies in großem Stil erfolgen wird, sagt unser HERR voraus. Aus diesem Grund kann man ein Stück weit erkennen, wie es um den eigenen Glauben steht. Wer um des Namens Christi Willen beleidigt, ausgegrenzt, verhaftet oder gar getötet wird, hat einen Grund zur Freude. Er kann daran sehen, dass er richtig steht und sicher nichts falsch gemacht hat. Ob die Betroffenen in den folgenden Beispielen zum Thema Christenverfolgung in ihrer Not an den obigen Vers gedacht haben, kann ich natürlich nicht sagen, aber bewusst sind sie sich der Situation ganz sicher. All diese Menschen sind in meinen Augen Helden des Glaubens.
(Open Doors, Kelkheim) – Am 20. Oktober wurde Pater Marcelo Pérez in der Stadt San Cristóbal de las Casas, Bundesstaat Chiapas, von zwei unbekannten Personen erschossen. Der Priester gehörte dem indigenen Tzotzil-Volk an und war bekannt als engagierter Verfechter von Frieden und Gerechtigkeit im ärmsten Bundesstaat Mexikos. Sein Tod ist für die Christen im Land eine schmerzhafte Erinnerung daran, wie gefährlich die Nachfolge Jesu sein kann, der gesagt hat: „Selig sind die Friedensstifter.“
Pérez war eine Schlüsselfigur bei der Schlichtung sozialer Konflikte und dem Kampf gegen Ungerechtigkeit im Hochland des Bundesstaats Chiapas. Inmitten von zunehmender Unsicherheit und wachsendem Einfluss krimineller Gruppen wurde er zu einem wichtigen Fürsprecher für die Schwächsten in der Region.
In den letzten Monaten hatte Pérez öffentlich die eskalierende Gewalt in Chiapas verurteilt. In einem Interview erwähnte er außerdem, dass man ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt habe. Pérez wusste, dass er durch seinen Einsatz für den Frieden zur Zielscheibe derjenigen geworden war, die von der Eskalation in dem Bundesstaat profitieren. Bereits im Jahr 2015 hatte die „Interamerikanische Menschenrechtskommission“ vorsorgliche Sicherheitsmaßnahmen für Pérez erlassen und die mexikanische Regierung aufgefordert, sein Leben zu schützen – was offensichtlich nur unzureichend geschehen war.
Die Ermordung von Pater Pérez wirft ein Schlaglicht auf den Anstieg der Gewalt in Chiapas, wo das organisierte Verbrechen an Macht gewinnt und diejenigen ausschaltet, die illegale Aktivitäten in Frage stellen – ohne, dass der Staat ausreichend eingreifen würde. In den ersten acht Monaten dieses Jahres wurden in Chiapas fast 500 Tötungsdelikte gemeldet – ein steiler Anstieg gegenüber den 309 Morden im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Pérez hatte diese unerträgliche Gewalt angeprangert und auch auf die weitverbreiteten Entführungen hingewiesen sowie auf die Hunderten von Menschen, die in den nahe gelegenen Bergen Zuflucht suchen.
Der Tod von Pérez ist nicht nur ein Verlust für die christliche Gemeinschaft, sondern auch ein verheerender Rückschlag für die Friedensbemühungen in Chiapas. Laut Jorge Jimenez*, einem Forscher von Open Doors, betrachten kriminelle Gruppen Priester und christliche Aktivisten als Bedrohung für ihre wirtschaftlichen und sozialen Interessen: „Wenn irgendeine kirchliche Tätigkeit ihre Operationen stört, betrachten sie die Christen sofort als Feind, den es zu eliminieren gilt“, erklärt Jimenez. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn Geistliche über Sünde und soziale Gerechtigkeit predigen oder als Verteidiger von Menschenrechten auftreten.
Nachforschungen von Open Doors haben ergeben, dass die organisierte Kriminalität in Mexiko um 128 Prozent zugenommen hat, was den Ernst der Lage verdeutlicht. Die Ermordung von Pater Pérez ist eine eindringliche Erinnerung daran, dass diejenigen, die sich in den von Gewalt zerrissenen Regionen für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen, dringend besser geschützt werden müssen.
(Open Doors, Kelkheim) – Am 21. Juni 2024 wurde in einem Dorf in Zentrallaos eine Gruppe von sechs Christen verhaftet und in einem Bezirksgefängnis inhaftiert. Zuvor hatten sie sich einer polizeilichen Anordnung widersetzt, ihrem Glauben abzuschwören. Der offizielle Grund ihrer Inhaftierung ist nicht bekannt; laotische Christen vermuten dahinter aber den Versuch der kommunistischen Behörden, die Ausbreitung des christlichen Glaubens zu stoppen.
Am 21. Juni 2024 fuhren Polizeibeamte mit einem Lastwagen in dem Dorf vor, in dem die sechs Christen leben. Als reine Männergruppe trafen sie sich regelmäßig, um gemeinsam unter der Leitung von Han* Gottesdienst zu feiern. Die Polizisten riefen die sechs zusammen und befahlen ihnen, ihrem Glauben abzuschwören. Einer der lokalen Partner von Open Doors, Souphanphon*, hat den Vorfall untersucht. Er berichtet: „Als die Christen sich weigerten, ihren Glauben aufzugeben, wurden sie auf der Stelle verhaftet. Die Polizisten nahmen sie mit und brachten sie in das Bezirksgefängnis.“
Zwei Tage später kehrten die Beamten zurück und durchsuchten das Haus von Han, um weitere Details zu seinen „christlichen Aktivitäten“ zu ermitteln. Ein Christ aus einem Nachbardorf berichtet: „Sie nahmen eine Gitarre und einen Kollektenbeutel aus Hans Haus mit. Niemand wagte es, ihnen auch nur Fragen zu stellen. Dabei hatten die Beamten nicht einmal einen ordnungsgemäßen Durchsuchungsbefehl vorgelegt.“
Vor der Verhaftung am 21. Juni war Han* bereits mehrfach wegen seiner christlichen Aktivitäten verwarnt worden. Er hatte sich seit Langem als Leiter in der örtlichen Gemeinde engagiert und viele Menschen zum christlichen Glauben geführt. Und auch schon früher hatten die Behörden ihn und andere Gläubige aufgefordert, ihren Glauben an Jesus Christus aufzugeben. Trotz dieser Anordnungen hatte sich Han weiterhin mit seiner kleinen Gemeinschaft getroffen und Gottesdienste gefeiert.
Zwei Wochen nach der Inhaftierung, am 8. Juli, wurde Han von den anderen Gläubigen getrennt. „Man nahm ihn in Einzelhaft und fesselte ihn an Händen und Füßen, bevor er in seine Zelle gebracht wurde“, berichtet der Christ aus dem Nachbardorf.
Die Behörden erlaubten niemandem, die inhaftierten Gläubigen zu treffen; sie durften auch keine Kaution beantragen. Die Polizei bestand darauf, dass nur Personen außerhalb des Gefängnisses sich rechtlich für die Christen einsetzten. Dadurch konnten sie sich weder selbst angemessen verteidigen, noch einen Rechtsbeistand über ihre Situation informieren und mit ihrer Verteidigung beauftragen.
Ein lokaler Partner von Open Doors schaffte es schließlich in enger Zusammenarbeit mit Christen aus der Gegend, zwei der Inhaftierten gegen Kaution aus dem Gefängnis zu holen. Diese beiden Männer setzten sich daraufhin auch für die Freilassung der übrigen Gefangenen ihrer Gemeinde auf Kaution ein. Durch ihren hartnäckigen Einsatz und ihre Verhandlungen mit den Beamten kamen schließlich auch die anderen der Gruppe frei.
(Open Doors, Kelkheim) – Der Oberste Gerichtshof Indiens hat am 27. September einige umstrittene Äußerungen des Oberlandesgerichts von Uttar Pradesh annulliert. Der vorsitzende Richter hatte die Aussagen im Zusammenhang mit dem Kautionsantrag eines inhaftierten Christen getätigt und damit Anhänger von Minderheitsreligionen wie Christen in große Sorge versetzt. Nun wurden zusammen mit der Genehmigung des Antrages auch die kontroversen Aussagen annulliert.
Die Ereignisse, die zu dem Urteil vom 27. September führten, begannen mit der Verhaftung des Christen Kailash aus dem Bezirk Hamirpur im Bundesstaat Uttar Pradesh. Er wurde am 23. Dezember 2023 während eines von ihm geleiteten Gebetstreffens in Gewahrsam genommen. Grundlage hierfür war der Vorwurf, er habe gegen die Paragraphen 3 und 5 (1) des sogenannten Anti-Bekehrungs-Gesetzes des Bundesstaates verstoßen. Dieses Gesetz verbietet religiöse Konversionen durch Zwang oder durch betrügerische Mittel. Gleichzeitig verpflichtet es diejenigen, die zu einer anderen Religion konvertieren wollen, den zuständigen Bezirksrichter 60 Tage vorab über ihre Entscheidung zu informieren.
Nach seiner Verhaftung beantragte Kailash seine Freilassung gegen Kaution. Als sein Antrag vom Bezirksgericht abgelehnt wurde, legte Kailash beim Oberlandesgericht von Uttar Pradesh Berufung ein. Die Anhörung fand dort am 1. Juli 2024 unter dem Vorsitz von Richter Rohit Ranjan Agarwal statt und endete mit der Ablehnung des Kautionsantrages. Dabei traf der vorsitzende Richter die umstrittenen Aussagen: Sollten illegale religiöse Konversionen geduldet werden, „könnte die Mehrheitsbevölkerung des Landes schließlich zu einer Minderheit werden“. Agarwal regte an, dass „religiöse Versammlungen, in denen Konversionen stattfinden, sofort gestoppt werden sollten, um zu verhindern, dass Bürger ihre Religion wechseln“. Diese Aussagen lösten unter anderem bei den Christen große Sorgen im Blick auf die möglichen Konsequenzen für die Zukunft der Gemeinde aus.
Nach der Ablehnung seines Kautionsantrages wandte sich Kailash an den Obersten Gerichtshof von Indien. Am 27. August 2024 gab dieser unter Vorsitz des Gerichtspräsidenten Dhananjaya Yeshwant Chandrachud und Richter Manoj Mishra dem Kautionsantrag von Kailash statt. Kailash reichte jedoch einen Revisionsantrag ein, in dem er die schwerwiegenden Folgen darlegte, welche die Aussagen von Richter Agarwal für religiöse Minderheiten haben könnten. Am 27. September 2024 erließ der Oberste Gerichtshof daraufhin eine Richtlinie, in der die Bemerkungen von Richter Agarwal als „unnötig“ und „unangemessen“ für die Prüfung der Kautionsgründe bezeichnet wurden. Der Oberste Gerichtshof ordnete außerdem an, diese Bemerkungen aus dem Gerichtsprotokoll zu streichen, und betonte, dass sie in künftigen Fällen weder von Anwälten noch von Gerichten angeführt werden dürfen.
Vishnu Reddy*, ein lokaler Partner von Open Doors, sieht in dem Urteil eine wichtige Entwicklung. „In Uttar Pradesh und anderen nördlichen Bundesstaaten werden derzeit zahlreiche Kautionsanträge geprüft. Wären die Äußerungen des Oberlandesgerichts im Protokoll verblieben, hätten sie als Präzedenzfall für untergeordnete Gerichte und andere Oberlandesgerichte dienen können. Dadurch wäre es für Angeklagte äußerst schwierig geworden, eine Kaution zu erhalten. Die Annullierung dieser Bemerkungen ist eine enorme Erleichterung und wir danken Gott für dieses Ergebnis!“